Die amtierenden Verbandsräte des Zweckverbands zur Wasserversorgung der Pretzabrucker Gruppe versammelten sich vor einigen Tagen an der Aufbereitungsanlage in Asbach bei Schwarzenfeld zu einer besonderen Besichtigungstour. „Mir und auch Gerhard Brunner von der Verwaltungsgemeinschaft sowie unserem Wasserwart Jürgen Obendorfer ist es wichtig und es freut uns, dass wir, gerade wegen der stark veränderten Zusammensetzung der Verbandsversammlung seit 2020, Ihnen als Verbandsräten heute einen tiefen Einblick in die technischen Anlagenteile der Wasserversorgung geben können“, so Verbandsvorsitzender Franz Grabinger bei der Begrüßung zu der rund vierstündigen Besichtigungstour, für die man mehrere Standorte im Versorgungsgebiet anfuhr. Zu Beginn verschaffte man sich im Asbacher Wasserwerk einen Überblick über die diversen Filteranlagen und Aufbereitungssysteme, die das sogenannte Rohwasser, das man aus den zwei Brunnen bei Asbach in rund 60 Metern Tiefe gewinnt, durchläuft, ehe es mittels leistungsfähiger Pumpen als Rein- bzw. Trinkwasser seine Reise durch das rund 109 km lange Versorgungsnetz bis hin zu den rund 1.180 Hausanschlüssen antritt. Die verschiedenen Rohrleitungstypen oder die genaue chemische Zusammensetzung des Wassers samt zu erfüllende Vorgaben der Trinkwasserverordnung waren dabei genauso ein Thema der fachkundigen Ausführungen von Obendorfer und Brunner, wie Details zur Funktionsweise einer Sauerstoffanreicherungs- oder einer Druckerhöhungsanlage. Heutzutage ließe sich dank moderner Übertragungstechnik für die Signale von Sonden, Pumpen und Ventilen Vieles aus der Ferne überwachen und steuern, so Obendorfer. Dennoch sei er als verantwortlicher Wasserwart an vielen Tagen pausenlos im weitläufigen Versorgungsgebiet, das sich im Osten bis nach Oberkatzbach und Zangenstein erstreckt, unterwegs, um Wartungsarbeiten durchzuführen oder im Notfall bei Rohrbrüchen Abhilfe zu leisten. Weitere Stationen der Besichtigungstour waren die Hochbehälter in Altfalter und Dürnersdorf sowie die Druckerhöhungsanlagen in Altendorf und Altenhammer.
Verbandsräte geehrt und verabschiedet
Der Zweckverband zur Wasserversorgung der Pretzabrucker Gruppe ehrte und verabschiedete am Wochenende bei einer Feierstunde die nach der letzten Kommunalwahl ausgeschiedenen Verbandsräte. Corona-bedingt konnte die Verabschiedung erst mit einer großen zeitlichen Verzögerung stattfinden. Verbandsvorsitzender Franz Grabinger ging in seiner Ansprache auf die wichtigsten Ereignisse der letzten Wahlperiode ein und betonte dabei insbesondere das 50-jährige Gründungsjubiläum, das 2014 begangen werden konnte, die Übernahme der Verwaltungstätigkeiten durch die Verwaltungsgemeinschaft Schwarzenfeld im Jahr 2016 und verschiedene Projekte zur Verbesserung und zum Ausbau des Wasserversorgungsnetzes, wie das erst kürzlich abgeschlossene Großprojekt, bei dem mit Hilfe eines Leitungsneubaus zwischen Freihöls und Hohenirlach die Versorgungssicherheit dank eines Ringschlusses erheblich verbessert werden konnte. Bemerkenswert auch der Notverbund, der mit der Nord-Ost-Gruppe Neunburg zustande kam und ebenfalls der sicheren Versorgung der angeschlossenen Abnehmer dient. Grabinger erinnerte im Weiteren aber auch an die schmerzlichen personellen, menschlichen Verluste, die der Verband zu beklagen hatte: 2016 verstarb Verbandsvorsitzender Alois Böhm und 2018 Manfred Eckert, der von 1973 bis 2016 43 Jahre lang als Geschäftsführer die Geschicke des Zweckverbandes maßgeblich mitbestimmte. 2019 betrauerte man den Tod des ehemaligen langjährigen Wasserwarts Ludwig Forster und im Juni 2020 den des ehemaligen Verbandsvorsitzenden Hans Gradl.
Im Anschluss an den ausführlichen Rückblick ehrte der Vorsitzende die ausgeschiedenen Verbandsräte und bedankte sich mit einer Urkunde und einem kleinen Präsent für die gute Zusammenarbeit. Die Arbeit als Verbandsrat sei nicht nur ehrenamtlich, sondern auch verantwortungsvoll und aus diesem Grund besonders zu würdigen, so Grabinger. Geehrt und verabschiedet wurden Johann Braun (Verbandsrat von 2014 bis 2020), Karlheinz Dausch (Verbandsrat von 2002 bis 2008 sowie von 2014 bis 2020), Heinrich Engelhardt (Verbandsrat von 2008 bis 2020), Franz Herrmann (Verbandsrat von 1996 bis 2002 sowie von 2008 bis 2020), Georg Köppl (Verbandsrat und stellvertretender Verbandsvorsitzender von 2006 bis 2020), Bernhard Lehner (Verbandsrat von 2017 bis 2020), Josef Scheuerer (Verbandsrat von 2008 bis 2020) und Manfred Rodde (Verbandsrat von 1990 bis 2020). Mit dem gleichzeitigen Ausscheiden so vieler Verbandsräte wie kaum zuvor trete ein gravierender personeller Wechsel ein. Gerade deshalb sei es wichtig, so Franz Grabinger, eine kontinuierliche Verbandspolitik und -wirtschaft weiterzuverfolgen.