Zukunftsprojekte Thema bei Verbandssitzung

Das Wasserwerk des Zweckverbands zur Wasserversorgung der Pretzabrucker Gruppe in Asbach bei Schwarzenfeld.
Foto, Tobias Reitmeier: Das Wasserwerk des Zweckverbands zur Wasserversorgung der Pretzabrucker Gruppe in Asbach bei Schwarzenfeld.

In seiner Verbandsversammlung am 07.12.2021 in Schwarzenfeld beschäftigte sich der Zweckverband zur Wasserversorgung der Pretzabrucker Gruppe unter anderem mit dem vor Kurzem erfolgreich abgeschlossenen Notverbund mit der Nord-Ost-Gruppe Neunburg vorm Wald. Dank dieses neuen Zusammenschlusses können sich im Notfall die beiden Wasserversorger gegenseitig mit Trinkwasser versorgen, was zu einer erheblichen Steigerung der Versorgungssicherheit für die Zukunft führt. Nachdem die hierfür vorgesehenen anteiligen Kosten wegen Materialpreissteigerungen und notwendigen technischen Umbauten um knapp 6.000 € höher ausgefallen sind als geplant, genehmigte das Gremium diese nun im Nachgang.

In seinen Ausführungen ging Verbandsvorsitzender Franz Grabinger auf die im September durchgeführte Besichtigung der technischen Anlagen durch die amtierenden und seit 2020 neu dem Gremium angehörenden Verbandsräte ein, die von Wasserwart Jürgen Obendorfer und Gerhard Brunner aus der Verwaltung durchgeführt wurde. Der Rundfahrt durch das Verbandsgebiet folgte dann auch die wegen der Corona-Pandemie mehrmals verschobene Verabschiedung und Ehrung der durch die Ergebnisse der Kommunalwahl 2020 ausgeschiedenen Räte, die man im Gasthaus Schiesl in Altendorf abhielt.

Weil Johannes Setzer nach der Wiederholung der Kommunalwahl 2020 der Gemeinde Altendorf nicht mehr als Verbandsrat des Zweckverbandes entsandt wurde, bestellte die Verbandsversammlung Markus Dirschwigl als neues Mitglied für den Rechnungsprüfungsausschuss. Der Vorsitz verbleibt bei Peter Neumeier. Als Stellvertreter wurde neben den bereits bestellten Verbandsräten Michael Zapf neu bestellt.

In einer der letzten Sitzungen wurde festgelegt, bei der Hauptversorgungleitung in Altendorf neben der bereits beschlossenen Umlegung und Erneuerung im westlichen Bereich (Teilstück von der Trossauer Straße in Richtung der Staatsstraße 2040 auf einer Länge von rund 800 m) auch das östliche Teilstück (Trossauer Straße in Richtung Sportplatz) auf einer Länge von 420 m mit zu erneuern und die Leitung in den öffentlichen Radweg zu verlegen. Dem Gremium wurde hierfür nun der finale Bauentwurf vorgelegt, der als Zusatzmaßnahme auch eine Leitungserneuerung im Bereich des Pumpwerks Altendorf enthält. Die Verbandsräte billigten den Bauentwurf
samt Kostenberechnung. Einschließlich aller Nebenkosten investiert die Pretzabrucker Gruppe rund 452.000 € in die Erneuerung des Leitungsnetzes in Altendorf. Die Baumaßnahmen sollen bis Ende Juli 2022 umgesetzt sein.

Wasserversorger machen Verbund für Notfälle perfekt

Foto, Jürgen Obendorfer: Im Beisein von Niedermurachs 2. Bürgermeisterin Rita Salomon (2. v. l.) und Johannes Brunner (r.), dem Wassermeister der Nord-Ost-Gruppe, unterzeichnen die Verbandsvorsitzenden der Pretzabrucker Gruppe, Franz Grabinger (l.) und der Nord-Ost-Gruppe, Klaus Zeiser (2. v. r.) den Vertrag über den neuen Notverbund der beiden Wasserversorger.

Die beiden Trinkwasserversorger der Region, die Pretzabrucker Gruppe und die Nord-Ost-Gruppe, nutzen eine sich bietende Gelegenheit, um bei Pertolzhofen einen Notverbund zu realisieren. Durch den technischen Umbau eines bestehenden Schachtbauwerks und der Nutzung einer bestehenden Wasserleitung was die möglich. Dadurch kann man sich, falls im Extremfall nötig, gegenseitig mit Wasser versorgen, was zu einer großen Verbesserung der Versorgungssicherheit führt. Beide Zweckverbände sowie die Wasserabnehmer profitieren hierdurch.

Bis zum 31.12.2020 versorgte die Pretzabrucker Gruppe auf Grundlage eines Wasserlieferungsvertrags über eine rund 4,5 km lange Leitung von Zangenstein aus die Orte Pertolzhofen und Zankendorf (Gemeinde Niedermurach) mit Trinkwasser. Da der alte Wasserbehälter und einige Leitungen in Pertolzhofen marode waren und mit großem Kostenaufwand hätten erneuert werden müssen, beschloss der Niedermuracher Gemeinderat, auf den Neubau eines Wasserbehälters zu verzichten. Zum 01.01.2021 hat nun die Nord-Ost-Gruppe aus Neunburg v. W. die Versorgung von Pertolzhofen und Zankendorf übernommen. Die ehemalige Zubringerleitung nach Pertolzhofen ermöglicht nun, nach geringfügigen Umbaumaßnahmen, den neu geschaffenen Notverbund der beiden Zweckverbände, der mittels einer Vertragsunterzeichnung kürzlich offiziell wurde. Franz Grabinger, der Zweckverbandsvorsitzende der Pretzabrucker Gruppe, dankte anlässlich der Vertragsunterzeichnung insbesondere der Gemeinde Niedermurach, vertreten durch 2. Bürgermeisterin Rita Salomon. Diese hat zum 01.01.2021 das Eigentum an der Leitung an die Pretzabrucker Gruppe übergeben. Der Pretzabrucker Gruppe sei durchaus bewusst, dass die Übernahme der etwa 50 Jahre alten Leitung zukünftig Kosten verursachen könne. Dies erschien den Verantwortlichen im Hinblick auf die Verbesserung der Versorgungssicherheit aber durchaus als gerechtfertigt, so Grabinger weiter. Beiderseits hoffe man natürlich, den Notverbund nie zu brauchen, was auch Klaus Zeiser, Verbandsvorsitzender der Nord-Ost-Gruppe Neunburg v. W., betonte, trotzdem sei man dadurch nun schlagkräftiger und für den Notfall gerüstet.

Verbandsräte besichtigen Anlagen zur Wasserversorgung

Gruppenfoto: Die amtierenden Verbandsräte des Zweckverbands zur Wasserversorgung der Pretzabrucker Gruppe sowie Beschäftigte der Verwaltung bei ihrer Besichtigungstour der technischen Anlagen, hier am Hochbehälter in Altfalter.
Foto, Tobias Reitmeier: Die amtierenden Verbandsräte des Zweckverbands zur Wasserversorgung der Pretzabrucker Gruppe sowie Beschäftigte der Verwaltung bei ihrer Besichtigungstour der technischen Anlagen, hier am Hochbehälter in Altfalter.

Die amtierenden Verbandsräte des Zweckverbands zur Wasserversorgung der Pretzabrucker Gruppe versammelten sich vor einigen Tagen an der Aufbereitungsanlage in Asbach bei Schwarzenfeld zu einer besonderen Besichtigungstour. „Mir und auch Gerhard Brunner von der Verwaltungsgemeinschaft sowie unserem Wasserwart Jürgen Obendorfer ist es wichtig und es freut uns, dass wir, gerade wegen der stark veränderten Zusammensetzung der Verbandsversammlung seit 2020, Ihnen als Verbandsräten heute einen tiefen Einblick in die technischen Anlagenteile der Wasserversorgung geben können“, so Verbandsvorsitzender Franz Grabinger bei der Begrüßung zu der rund vierstündigen Besichtigungstour, für die man mehrere Standorte im Versorgungsgebiet anfuhr. Zu Beginn verschaffte man sich im Asbacher Wasserwerk einen Überblick über die diversen Filteranlagen und Aufbereitungssysteme, die das sogenannte Rohwasser, das man aus den zwei Brunnen bei Asbach in rund 60 Metern Tiefe gewinnt, durchläuft, ehe es mittels leistungsfähiger Pumpen als Rein- bzw. Trinkwasser seine Reise durch das rund 109 km lange Versorgungsnetz bis hin zu den rund 1.180 Hausanschlüssen antritt. Die verschiedenen Rohrleitungstypen oder die genaue chemische Zusammensetzung des Wassers samt zu erfüllende Vorgaben der Trinkwasserverordnung waren dabei genauso ein Thema der fachkundigen Ausführungen von Obendorfer und Brunner, wie Details zur Funktionsweise einer Sauerstoffanreicherungs- oder einer Druckerhöhungsanlage. Heutzutage ließe sich dank moderner Übertragungstechnik für die Signale von Sonden, Pumpen und Ventilen Vieles aus der Ferne überwachen und steuern, so Obendorfer. Dennoch sei er als verantwortlicher Wasserwart an vielen Tagen pausenlos im weitläufigen Versorgungsgebiet, das sich im Osten bis nach Oberkatzbach und Zangenstein erstreckt, unterwegs, um Wartungsarbeiten durchzuführen oder im Notfall bei Rohrbrüchen Abhilfe zu leisten. Weitere Stationen der Besichtigungstour waren die Hochbehälter in Altfalter und Dürnersdorf sowie die Druckerhöhungsanlagen in Altendorf und Altenhammer.

Verbandsräte geehrt und verabschiedet

Gruppenfoto: 2020 ausgeschiedene Verbandsräte wurden verabschiedet
Foto, Kathrin Schwarz: Zahlreiche Verbandsräte schieden aus dem Zweckverband zur Wasserversorgung der Pretzabrucker Gruppe aus und wurden verabschiedet.

Der Zweckverband zur Wasserversorgung der Pretzabrucker Gruppe ehrte und verabschiedete am Wochenende bei einer Feierstunde die nach der letzten Kommunalwahl ausgeschiedenen Verbandsräte. Corona-bedingt konnte die Verabschiedung erst mit einer großen zeitlichen Verzögerung stattfinden. Verbandsvorsitzender Franz Grabinger ging in seiner Ansprache auf die wichtigsten Ereignisse der letzten Wahlperiode ein und betonte dabei insbesondere das 50-jährige Gründungsjubiläum, das 2014 begangen werden konnte, die Übernahme der Verwaltungstätigkeiten durch die Verwaltungsgemeinschaft Schwarzenfeld im Jahr 2016 und verschiedene Projekte zur Verbesserung und zum Ausbau des Wasserversorgungsnetzes, wie das erst kürzlich abgeschlossene Großprojekt, bei dem mit Hilfe eines Leitungsneubaus zwischen Freihöls und Hohenirlach die Versorgungssicherheit dank eines Ringschlusses erheblich verbessert werden konnte. Bemerkenswert auch der Notverbund, der mit der Nord-Ost-Gruppe Neunburg zustande kam und ebenfalls der sicheren Versorgung der angeschlossenen Abnehmer dient. Grabinger erinnerte im Weiteren aber auch an die schmerzlichen personellen, menschlichen Verluste, die der Verband zu beklagen hatte: 2016 verstarb Verbandsvorsitzender Alois Böhm und 2018 Manfred Eckert, der von 1973 bis 2016 43 Jahre lang als Geschäftsführer die Geschicke des Zweckverbandes maßgeblich mitbestimmte. 2019 betrauerte man den Tod des ehemaligen langjährigen Wasserwarts Ludwig Forster und im Juni 2020 den des ehemaligen Verbandsvorsitzenden Hans Gradl.

Im Anschluss an den ausführlichen Rückblick ehrte der Vorsitzende die ausgeschiedenen Verbandsräte und bedankte sich mit einer Urkunde und einem kleinen Präsent für die gute Zusammenarbeit. Die Arbeit als Verbandsrat sei nicht nur ehrenamtlich, sondern auch verantwortungsvoll und aus diesem Grund besonders zu würdigen, so Grabinger. Geehrt und verabschiedet wurden Johann Braun (Verbandsrat von 2014 bis 2020), Karlheinz Dausch (Verbandsrat von 2002 bis 2008 sowie von 2014 bis 2020), Heinrich Engelhardt (Verbandsrat von 2008 bis 2020), Franz Herrmann (Verbandsrat von 1996 bis 2002 sowie von 2008 bis 2020), Georg Köppl (Verbandsrat und stellvertretender Verbandsvorsitzender von 2006 bis 2020), Bernhard Lehner (Verbandsrat von 2017 bis 2020), Josef Scheuerer (Verbandsrat von 2008 bis 2020) und Manfred Rodde (Verbandsrat von 1990 bis 2020). Mit dem gleichzeitigen Ausscheiden so vieler Verbandsräte wie kaum zuvor trete ein gravierender personeller Wechsel ein. Gerade deshalb sei es wichtig, so Franz Grabinger, eine kontinuierliche Verbandspolitik und -wirtschaft weiterzuverfolgen.

Großprojekt zur Sicherung der Wasserversorgung der Pretzabrucker Gruppe kurz vor dem Abschluss

Foto, Tobias Reitmeier, v. l.: Alexander Schertel, Polier bei der ausführenden Baufirma Haimerl, Gerhard Brunner von Bauverwaltung der VG Schwarzenfeld, Wasserwart Jürgen Obendorfer, Markus Dilger, Firma Haimerl, Verbandsvorsitzender Franz Grabinger und Martin Dunst vom Ingenieurbüro Weiss trafen sich zum Abschluss des Großprojekts am Schachtbauwerk in Hohenirlach.

Für insgesamt rund 650.000 Euro hat der Zweckverband zur Wasserversorgung der Pretzabrucker Gruppe in 2020 die größte Gesamtmaßnahme der letzten Jahre begonnen: den abschnittsweisen Neubau und die Modernisierung der Versorgungsleitung zwischen Hohenirlach und Freihöls. Nun steht das Projekt kurz vor dem Abschluss. Anfang Mai wurde das Teilstück der neuen Wasserleitung zwischen Hohenirlach und Holzhaus in Betrieb genommen. Hierbei wurden die Wasserleitungen überwiegend im Horizontalspülbohrverfahren und damit grabenlos verlegt, was die Eingriffe in die Natur auf ein notwendiges Minimum reduzierte. Wenn in diesen Tagen die Anbindung an die Versorgungsleitungen in Freihöls stattfindet, ist der sich ergebende Ringschluss, der zur umfangreichen Verbesserung der Versorgungssituation führt, komplett. Dies kommt zum Beispiel der Klinik Lindenlohe zugute, die als größter Abnehmer im Verbandsgebiet dann von einer zweiseitigen Versorgung profitiert.

Die „Pretzabrucker Gruppe“ besteht aus den Verbandsmitgliedern Altendorf, Schwarzach bei Nabburg, dem Markt Schwarzenfeld, dem Markt Schwarzhofen und der Stadt Schwandorf. Mittels zweier Tiefbrunnen in Asbach und der dortigen Aufbereitung gewährleistet der Zweckverband mit einem 109 Kilometer langen Leitungsnetz die Trinkwasserversorgung von 4050 Personen in 1180 Häusern.

Verbandsvorsitzender Grabinger dankte allen Beteiligten ausdrücklich für den reibungslosen und rundum erfolgreichen Ablauf des so wichtigen Großprojektes.